Für Angestellte ist das Sparen von Steuern eine effektive Möglichkeit, das Nettoeinkommen zu erhöhen und am Jahresende mehr Geld zur Verfügung zu haben. Während Selbstständige oft zahlreiche Steuervorteile ausschöpfen können, gibt es auch für Angestellte zahlreiche Möglichkeiten, steuerliche Entlastungen zu nutzen. In diesem Artikel geben wir Ihnen sieben konkrete Tipps, wie Sie Steuern sparen als Angestellter und so mehr von Ihrem Gehalt behalten können.
1. Steuern sparen als Angestellter dank Werbungskosten
Werbungskosten umfassen alle Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit anfallen. Für Angestellte gibt es eine Werbungskostenpauschale von 1.000 Euro, die automatisch vom zu versteuernden Einkommen abgezogen wird. Wer jedoch höhere Kosten hat, sollte diese unbedingt nachweisen, um die Steuerlast zu senken.
Beispiele für absetzbare Werbungskosten:
- Fahrtkosten zur Arbeitsstätte: Die Entfernungspauschale beträgt 0,30 Euro pro Kilometer für einfache Fahrten.
- Arbeitsmittel wie Fachliteratur, Laptops oder Büromaterialien.
- Fortbildungskosten und Seminargebühren, die der beruflichen Weiterentwicklung dienen.
Angestellte sollten Belege für solche Ausgaben sammeln und sie in ihrer Steuererklärung geltend machen, um den Pauschbetrag zu überschreiten und Steuern zu sparen.
2. Homeoffice-Pauschale nutzen
Die Homeoffice-Pauschale wurde während der Pandemie eingeführt und ermöglicht es, bei der Arbeit im eigenen Zuhause Steuervorteile zu nutzen. Sie beträgt 5 Euro pro Tag, maximal jedoch 600 Euro pro Jahr. Wichtig ist, dass diese Pauschale für das Arbeiten im Homeoffice vorgesehen ist und nicht mit der Entfernungspauschale kombinierbar ist.
Details zur Homeoffice-Pauschale:
- Arbeitstage im Homeoffice sollten dokumentiert werden, um den Anspruch nachweisen zu können.
- Die Pauschale wird nicht nur für ein separates Arbeitszimmer, sondern auch für das Arbeiten im Wohnbereich gewährt.
Für viele Angestellte ist diese Pauschale ein einfacher Weg, ohne großen Aufwand Steuern zu sparen.
3. Beruflich bedingte Umzugskosten absetzen
Ein Umzug aus beruflichen Gründen kann steuerlich geltend gemacht werden, wenn er beispielsweise aufgrund einer neuen Arbeitsstelle oder einer deutlichen Verkürzung des Arbeitswegs notwendig ist. Die Kosten für den Umzug lassen sich als Werbungskosten absetzen.
Was absetzbar ist:
- Transportkosten für das Umzugsgut, Mietwagen oder Umzugsunternehmen
- Maklergebühren und Doppelte Mietzahlungen, wenn zwei Wohnungen für eine kurze Zeit bezahlt werden mussten
- Ummeldungskosten für Auto und Wohnsitz
Wer sich aus beruflichen Gründen für einen Umzug entscheidet, sollte die anfallenden Kosten unbedingt in die Steuererklärung aufnehmen.
4. Ausgaben für Arbeitszimmer und Ausstattung
Falls ein separates Arbeitszimmer erforderlich ist, können die damit verbundenen Ausgaben ebenfalls als Werbungskosten abgesetzt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass das Arbeitszimmer ausschließlich beruflich genutzt wird und der Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit ist.
Kosten für das Arbeitszimmer:
- Miete, Heizkosten und Strom werden anteilig berechnet und können abgesetzt werden.
- Ausstattung wie Möbel und Technik, z. B. Schreibtisch, Bürostuhl, Computer.
Wenn das Arbeitszimmer den genannten Voraussetzungen entspricht, bietet es eine wertvolle Möglichkeit, Steuerlast zu reduzieren und mehr Netto zu erhalten.
5. Kosten für Kinder und Kinderbetreuung absetzen
Für Eltern gibt es steuerliche Entlastungen, die helfen, die Kosten für Kinderbetreuung und Ausbildung zu senken. Betreuungskosten, wie Kindergarten- oder Hortgebühren, können als Sonderausgaben geltend gemacht werden.
Vorteile für Familien:
- Betreuungskosten für Kinder unter 14 Jahren sind bis zu zwei Drittel der Ausgaben, maximal 4.000 Euro pro Kind und Jahr absetzbar.
- Auch Schulgebühren für Privatschulen sind teilweise absetzbar, was eine zusätzliche Entlastung für Eltern bietet.
Eltern sollten diese Möglichkeiten nutzen, um durch die Steuererklärung mehr vom Familienbudget übrig zu behalten.
6. Steuern sparen als Angestellter dank Sonderausgaben
Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen umfassen eine breite Palette von Ausgaben, die die Steuerlast senken können. Dazu zählen vor allem Spenden, Krankheitskosten und bestimmte Versicherungsbeiträge.
Absetzbare Sonderausgaben:
- Spenden an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen.
- Vorsorgeaufwendungen wie Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung.
- Krankheitskosten, sofern sie eine zumutbare Belastungsgrenze überschreiten, und andere medizinische Ausgaben.
Angestellte, die unerwartete Ausgaben wie Krankheitskosten hatten, können diese in der Steuererklärung geltend machen und so Steuern sparen.
7. Steuern sparen als Angestellter durch Steuerklassenwechsel
Der Wechsel in eine andere Steuerklasse kann für verheiratete Paare einen erheblichen Einfluss auf das monatliche Nettogehalt haben. Wer in Steuerklasse 4 mit Faktorverfahren wechselt, kann die Steuerlast gerechter verteilen und mögliche Nachzahlungen vermeiden.
Vorteile eines Steuerklassenwechsels:
- Steuerklasse 3 und 5 sind für Paare mit einem deutlichen Gehaltsunterschied geeignet, um mehr Netto zu erzielen.
- Das Faktorverfahren in Steuerklasse 4 ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Steuerlast und kann für viele Paare vorteilhaft sein.
Ein Steuerklassenwechsel erfordert eine umfassende Prüfung der finanziellen Situation und ist ein oft unterschätztes Mittel, um monatlich mehr Netto zu erhalten.
Fazit: Steuern sparen als Angestellter
Mit diesen sieben Tipps können Angestellte auf legale und einfache Weise Steuern sparen und so das verfügbare Einkommen erhöhen. Vom gezielten Einsatz der Werbungskosten über das Nutzen der Homeoffice-Pauschale bis hin zur optimalen Steuerklasse – die Möglichkeiten, die Steuerlast zu verringern, sind vielfältig. Eine sorgfältige Steuerplanung und das Sammeln von Belegen sind dabei entscheidend, um das maximale Sparpotenzial auszuschöpfen. So bleibt am Ende des Jahres mehr Netto übrig, das für persönliche Wünsche oder Investitionen zur Verfügung steht.
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